[Maria Einsiedel]

Stadtbezirk 19
Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln
Geographisch liegt der Bezirk am südlichen Stadtrand. Er setzt sich aus fünf unterschiedlichen Stadtteilen zusammen: Thalkirchen, unterhalb der Isarhangkante, zählt zu den ältesten Siedlungsgebieten im südlichen Münchener Raum.
Die isarnahe Lage macht Thalkirchen zum attraktiven Ausgangspunkt für die Naherholung.
Obersendling, das nach 1945 eine rapide industrielle Entwicklung erlebte, läßt sich als Mischgebiet beschreiben. Die Wohnbebauung, die auch noch ältere Wohnquartiere aufweist, ist in Industrie- und Gewerbegebiete eingebettet.
Fürstenried und Forstenried (mit noch altem Dorfkern) sind überwiegend Wohngebiete. Hier sind, zusammen mit der Parkstadt Solln, zwischen 1959 und 1971 vier Großwohnanlagen mit über 12.500 Wohnungen für mehr als 25.000 Einwohner entstanden.
Alt-Solln schließlich zählt mit seinem Gartenstadtcharakter zu den gehobenen Wohngegenden der Stadt.
Für das gesamte Stadtklima wichtige Grünzüge (Isartal, Forstenrieder Park, Südpark, Siemenswäldchen, Waldfriedhof) tangieren bzw. durchziehen den 19. Stadtbezirk.
Die Verteilung der Arbeitsstätten und Arbeitsplätze im Stadtbezirk konzentriert sich zum Großteil auf den Industriestandort Obersendling. Von den insgesamt gut 52.000 Arbeitsplätzen sind nahezu 60 Prozent im Produzierenden Gewerbe angesiedelt. Darunter finden mehr als 15.000 Arbeitnehmer allein am Siemensstandort Hofmannstraße Beschäftigung. Einen Bedeutungszuwachs hat der Dienstleistungssektor erfahren. Jeder fünfte Arbeitsplatz entfällt mittlerweile auf diesen Wirtschaftsbereich.
Nach seiner Sozialstruktur ist Thalkirchen als gut bürgerliches Viertel einzustufen. In Solln dominiert die gehobene Mittelschicht mit einem überdurchschnittlich hohen Akademikeranteil. Während Fürstenried und Forstenried sich als typische Mittelschichtviertel darstellen, wird die soziale Zusammensetzung in Obersendling noch stark von der Arbeiterschaft bestimmt. Die Altersverteilung im gesamten Bezirk nivelliert die Entwicklung in den Bezirks- teilen. Auffallend jedoch ist, daß in den letzten Jahren sowohl der Anteil der Jugendlichen unter 15 Jahren, als auch derjenige der Senioren über 65 Jahren zugenommen hat. Knapp 15.000 Ausländer leben gegenwärtig im 19. Stadtbezirk.

aus: Münchener Statistik, Jahrgang 1996, Heft 1