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Boden- und Bauschutt-Recycling in Trudering-Riem

"Russische Rollbahn" Bahnstraße

Warum ist "Boden- und Bauschutt-Recycling" für den BA 15 ein wichtiges Thema? Hierzu muss man ins Jahr 2003 zurückgehen. Damals erreichten uns viele Klagen aus der Bahnstraße, dass der LKW-Verkehr immer unerträglicher wurde. Grund sind die vielen Laster zu einer Kiesgrube hinter Gronsdorf, die auch als Bauschuttdeponie diente und durch Veredelungsbetriebe wie ein Asphalt- und ein Betonmischwerk weiteren LKW-Verkehr generierte. Es bildete sich eine Bürgerinitiative unter dem Namen "Russische Rollbahn", die sich mehrfach an den BA 15 wandte, z.B. [hier].

Einiges wurde uns schnell klar: mit reinen Verkehrsbeschränkungen ließ sich das Problem nicht lösen. Und: das Problem war ein Münchner und nicht nur ein Haarer Problem, da die meisten LKWs von Baustellen aus dem Stadtgebiet. Der BA 15 appellierte daher an die Stadt, Standorte für Boden- und Bauschutt-Recycling-Betriebe zu entwickeln, die verkehrlich gut an das übergeordnete Straßennetz angeschlossen sind (BA-Antrag 839: Gewerbeverlagerung in das "Hüllgraben"-Dreieck). Wir orientierten uns dabei an der guten Standortwahl für den Altholz-Recyclingbetrieb [IRV] im Gewerbegebiet Messestadt Nord-Ost (BA-Antrag 1849 vom 19.02.2004.).

Mittlerweile wird aber der Standort Hüllgraben vom BA abgelehnt, da die naturschutzfachlichen Beeinträchtigungen an dieser Stelle zu hoch sind und die ursprünglichen Gewerbeverlagerungsziele der Stadt in puncto Alt-Standort Birketweg obsolet sind. Diese Betriebe sind woandershin gezogen oder haben ihren Betrieb eingestellt. Umso wichtiger hält es der BA, dass ein derartiges Recycling am Standort das Kieswerks östlich des Umschlagbahnhofs Riem seine stadtnahe Bleibe finden kann. Auch dieser Standort ist hervorragend erschlossen, eine Beeinträchtigung der Natur erscheint ausgeschlossen.

Baustofflogistik in Kirchtrudering

2008 wurde das Thema an einer anderen Stelle virulent, da die DB Netz AG am Truderinger Bahnhof das nördliche Puffergleis still und heimlich zu einem Logistikgleis entwickelt hat, um diverse Bahnbaustellen - insbesondere den Bau der Fuß-Radweg-Unterführung in Berg-am-Laim - zu versorgen. Da die Versorgung (leider) durchweg über die Straße mittels Schwerlast-LKWs erfolgte (s. Foto 2008 (C) Andre Ehlert), war das umgebende reine Wohngebiet massiv beeinträchtigt. Der BA 15 hat mehrfach gegen diese Verfestigung Position bezogen [Antrag 1 (Juni 2008)] [Antrag 2 (Nov. 2008)].

Münchenweites Thema

Auch münchenweit schwelt das Thema seit langem, weil die einschlägigen Firmen von der Stadt Unterstützung bei der Standortsuche einfordern. Für die Satdt gibt es einen klaren Zielkonflikt: einerseits sind derartige Anlagen in der jeweils betroffenen Öffentlichkeit umstritten, da niemand gerne eine derartige Anlage in seiner Nähe haben will. Gleichwohl werden stadtnahe Anlagen immer nötiger sein, wenn man unnötige Schwerlasttransporte mit ihren neagtiven CO2-, Luftverschutzungs- und Lärm-Folgen vermeiden will.

Anfang 2009 hat das Planungsreferat den betroffenen BAs hierzu eine fundierte Vorlage zur Anhörung zugeleitet.

BA 15-Stellungnahme

Der BA 15 ist seiner Linie (s.o.) treu geblieben und hat die Stadt aufgefordert, konkrete, ihm geeignet erscheinende Standorte wie insbesondere in der Nähe des Gewerbegebietes Nord-Ost auszuweisen [Details]. Es ist derzeit aber unklar, ob und wann sich der Stadtrat mit der Vorlage beschäftigen wird.

Quelle: Beschlussvorlage Stand Januar 2009 für die BA-Anhörung

Anlass

Aufgrund verschiedener Anträge zu Standorten für Boden- und Bauschutt- Recyclinganlagen in München und dem hohen Aufkommen an Bauabfällen im Münchner Stadtgebiet soll
  • ein Ansatz zur Erhöhung des Recyclings von Bauabfällen innerhalb des Stadtgebiets gefunden werden
  • ein Abwandern der Münchner Boden- und Bauschutt Recyclingfirmen und die Umwelt belastende Ferntransporte zu weiter entfernt liegenden Standorten verhindert werden.

Inhalt

  • Überblick über Bauabfallmengen, Bearbeitungskapazitäten und Recyclingaktivitäten im Münchener Stadtgebiet und dem benachbarten Umland, Ermittlung der Recyclingquote
  • Blick auf Recyclingmaßnahmen bei städtischen Großprojekten
  • Ermittlung des Flächenbedarfs für Boden- und Bauschuttrecyclinganlagen bei einem Recyclingziel von 30 % in München
  • Prüfung von Flächenpotenzialen an geeigneten Standorten
  • Standortkonzept für Boden- und Bauschuttrecyclinganlagen

Entscheidungsvorschlag

  • Kenntnisnahme der untersuchten Ergebnisse zum Bauabfallaufkommen in München und den Bearbeitungskapazitäten im Stadtgebiet und dem Umland
  • weitere Verfolgung von Maßnahmen zur Erhöhung des Recyclinganteils, insbesondere bei städtischen Großbaumaßnahmen durch die zuständigen Referate und Dienststellen

Dokumente

(alles im PDF-Format, Dateigröße bis zu 3,7 MB)
[Kurzuebersicht]
[Inhalt]
[Beschluss (Entwurf)]
[Anlage 1] Standortübersicht Region München Stand 2007 (Karte, 3 MB PDF)
[Anlage 2] Standortpotenzial 2009 Stadtgebiet München
[Anlage 3] Stadtratsantrag von Josef Schmid
[Startseite BA-Portal] [Impressum]